Keine Hefe zur Hand oder nur noch abgelaufene im Kühlschrank?
Kenne ich.
Gerne sonntags, wenn klar ist, wir brauchen morgen früh auf jeden Fall Brot für die Brotdosen der Kinder.
Der Mangel an Hefe nach dem ersten großen Lockdown im März 2020 hat mich einige Alternativen ausprobieren lassen. Und ich bin fündig geworden und greife auch heute noch gerne darauf zurück.
1. Brotbacken mit Trockenhefe
Ja, diese funktioniert auch. 7-10 g je nach Sorte reichen für unsere Brote.
Bitte aktiviere die Hefe erst. D.h. Du nimmst ca. 100 ml handwarmes Wasser.
Löse die Trockenhefe darin auf, gibt ein Löffel Zucker oder Honig hinzu. Einmal umrühren.
Stelle es an einen geschützten Ort. Innerhalb von 10 Minuten sollte sich eine Schaumkrone entwickeln.
Die Hefe ist nun aktiv und kann mit der Brotbackmischung wie auf der Anleitung angegeben verarbeitet werden. (Bitte die verwendeten 100 ml zum Aktivieren von der Gesamtwassermenge abziehen)
2. Kann man die Brotbackmischungen auch mit Backpulver zubereiten?
Ich habe damals zum ersten Mal ausprobiert, unsere Brote mit Backpulver zu backen und bin eigentlich ganz positiv überrascht. Eine wirklich gute und empfehlenswerte Alternative! Ausprobiert habe ich die Brotbackmischungen Dinkelkürbis, Anno 1925 und das Kölsch Mädche mit gutem Ergebnis.
Bitte geht wie folgt vor:
1. Ofen auf die gewünschte Temperatur, meist 180 Grad, vorheizen.
2. Der Brotmischung 15g Backpulver hinzugeben.
3. 300 ml Wasser und 100 g Buttermilch und einen Esslöffel Essig vermischen.
4. So, nun alles komplett richtig gut verrühren und in eine Form geben.
5. Wichtig: Nicht gehen lassen, sondern direkt in den vorgeheitzten Ofen stellen und die vorgegeben Backzeit backen.
3. Hefewasser
Lust auf ein Abenteuer? Hast Du bestimmt noch nie gemacht... Ich auch nicht :-)
Allerdings sind die Gehzeiten mit sogenannter Wildhefe sehr viel länger. Aber lass Dich nicht abschrecken.
Du brauchst folgende Zutaten:
- 20 g Rosinen, Trockenpflaumen, Datteln oder Aprikosen. Am besten ungeschwefelt und ungeölt.
- 50 g Honig oder deinen Lieblingszucker
- knapp 1 Liter lauwarmes Wasser
- 1 großes Glas mit Deckel für mindestens 1 Liter
Nun gehts´ los:
1. Alle Zutaten in das saubere Glas füllen, verschließen und kräftig schütteln.
2. Bei Raumtemperatur (22 Grad) für etwa 3 Tage stehen lassen.
3. Wichtig: Das Glas 2-3 mal am Tag schütteln und danach vorsichtig öffnen, damit die entstandenen Gärgase entweichen können.
4. Irgendwann schäumt das Wasser beim Schütteln und die Rosinen beginnen auf und ab zu steigen.
5. Wenn das Hefewasser vom Geruch her an Most erinnert, ist es fertig.
6. Das Hefewasser lässt sich immer wieder "verlängern". Dafür ca. 150ml des aktiven Hefewasser mit 10 Datteln oder Rosinen oder oder oder und 1 Liter Wasser nochmal für 3-4 Tage reifen lassen. In ein sauberes Glas abfüllen.
Bei der Zubereitung eines Dankebitte Brotes einfach ca. die Hälfte des Wassers durch aktives Hefewasser ersetzen. Die Gehzeit etwa vervierfachen und ansonsten der Backanleitung folgen.
4. Sauerteig (Für Fortgeschrittene)
Du hast noch nicht genug?
Dann mach Deinen eigenen Sauerteig, gib ihm einen Namen und bewahre ihn die nächsten 45 Jahre in Deinem Kühlschrank auf :-) Und bitte bitte schick mir ein Foto davon!
Es gibt viele Wege, einen Sauerteig anzusetzen und dauert 3-4 Tage. Gute Quellen dafür gibt es im Internet.
Wer sich das nicht zutraut, kann auch fertiges Anstellgut im Internet kaufen.